Google BERT-Update

3. Januar 2020

Bei dem BERT Update von Google handelt es sich um die grösste Änderung im Algorithmus seit fünf Jahren. Ziel des BERT Updates ist vor allem die Verbesserung des Verständnisses für komplexe Long-Tail-Suchanfragen, um letztendlich relevantere Ergebnisse anzuzeigen. Google kann den semantischen Kontext einer Suchanfrage mithilfe von Natural Language Processing nun viel besser verstehen. Schon seit vielen Jahren arbeitet Google an neuronalen Netzwerken, um komplexe Suchanfragen besser verstehen zu können. Nach Hummingbird und RankBrain ist BERT nun also eine konsequente Weiterentwicklung.

Zu Beginn wurde BERT nur für die organische Suche bei google.com eingesetzt. Der initiale Rollout fand am 24. Oktober 2019 statt. Anfang Dezember erfolgte dann der weltweite Rollout von BERT für insgesamt mehr als 70 Sprachen, somit auch für Deutschland.

Doch was genau bedeutet BERT und warum ist es für Google so wichtig? BERT ist die Abkürzung für Bidirectional Encoder Representations from Transformers. Dabei handelt es sich um ein Algorithmus-Modell, welches auf neuronalen Netzwerken basiert. Maschinelle Systeme versuchen hierbei die Komplexität der menschlichen Sprache mithilfe von NLP (Natural Language Processing) in einem angemessenen Mass nachzuvollziehen.

Vereinfacht heisst dies, dass Google mithilfe von Bert versucht, einzelne Wörter in einen besseren Zusammenhang zu bringen, um somit den Kontext einer Suchanfrage besser verstehen zu können.

Dieses Update basiert in erster Linie auf Rechenmodellen, die sich Transformers nennen. Die Transformer verfolgen nicht alleine die Bedeutung jedes einzelnen Wortes, sondern setzen jedes Wort eines Satzes in Beziehung zu allen anderen, um ein möglichst präzises Ergebnis zu erzielen. Besondere Beachtung innerhalb einer Suchanfrage wird hierbei dem Verständnis von Präpositionen geschenkt, ebenso wir der Folge bzw. Position der einzelnen Wörter.

Etwa 15 Prozent aller täglichen Suchanfragen, werden laut Google zum ersten Mal gestellt. Zusätzlich verändern sich die Suchanfragen zunehmend und werden einer realen, menschlichen Kommunikation immer ähnlicher. Diese Veränderung liegt nicht zuletzt auch technischen Entwicklungen wie Voice Search zugrunde. Laut des Statistik-Diensts Comscore wird die Nutzung von Voice Search in Zukunft erheblich zunehmen. Aktuell ist anzunehmen, dass der Anteil an Suchanfragen mittels Voice Search in zwei Jahren bei 50 Prozent liegen wird. Schon jetzt sind etwa 70 Prozent aller Suchanfragen Long-Tail-Suchanfragen. Die Anforderungen an Google immer präzisere Antworten auf ganze Fragesätze in Sekundenschnelle zu liefern, steigt stetig an. Die Technik hinter dem BERT-Update trägt nun zu einem großen Anteil beim Erzielen adäquater Ergebnisse bei.