Entgegen einiger Vermutungen hat Google das Jahr 2016 nicht mit dem Panda oder Penguin Update begonnen, sondern hat im Zuge eines Core Updates Änderungen im Kern des Ranking-Algorithmus vorgenommen. Ursprünglich wurde zu Beginn des Jahres von den meisten Webmasten ein Penguin-Update erwartet. Am Wochenende des 9./10. Januar 2016 konnten global grosse Schwankungen in den Google-Rankings beobachtet werden. Diese Schwankungen kamen laut eigener Aussage von Google durch das neue Update zustande.
Nach Analyse, welche Veränderungen sich durch das Update in den Google-Ergebnissen ergeben haben, kristallisiert sich deutlich heraus, dass die Qualität des Contents sowie der User Intent entscheidende Faktoren für die Visibility sind. Diese Veränderungen lassen sich nicht nur für mobile Suchergebnisse beobachten, sondern in gleichem Masse auch für Ergebnisse der Desktopsuche.
Seit dem letzten Google Update aus dem Jahr 2015, dem Phantom 3 / Quality Update, lässt sich eine Schwankung der Suchergebnisse feststellen. Dieser Trend scheint sich nun auch mit dem Google Core Update 2016 weiter fortzusetzen. Publisher-Websites, insbesondere Print-Publisher, aus den USA scheinen besonders betroffen zu sein. Ihre Beiträge zu Marken-Keywords haben stark an Visibility verloren. In Europa ist diese Entwicklung noch nicht zu beobachten. Dies könnte jedoch vor allem daran liegen, dass der globale Rollout des Updates noch nicht vollständig stattgefunden hat.
Im Zuge dieses Updates gab es auf Seite der Publisher jedoch nicht nur Verlierer. Gewonnen haben insbesondere Publisher mit holistischen und aktuellen Inhalten. Der grösste Gewinner dieses Updates in den USA ist gq.com. Ein detaillierter und umfangreicher Artikel über den Football-Spieler Tom Brady gilt hier als die Top-URL. So enthält der Beitrag nicht nur zahlreiche Fotos und ein Video, sondern mit über 3000 Wörtern, inklusive Interview, auch einen extrem grossen Textanteil. Gleichzeitig deckt der Artikel alle wichtigen Sub-Topics zur Entität Tom Brady ab.
Letztlich ist der individuelle QDF-Score (Query Deserves Freshness), der von Google anhand des Suchvolumens, des Nutzerverhaltens und der Nachrichtenlage ermittelt wird, dafür verantwortlich, ob Publisher oder eher Brands für ein bestimmtes Keyword gewinnen. Im oben genannten Fall gewinnt der Publisher, da die Superbowl-Saison und damit auch Tom Brady aktuelle Themen sind.
Überraschenderweise zählen ausserdem Educational Games zu den Gewinner-Websites. Die einzige Erklärung hierfür ist, dass User Intent eine grössere Relevanz als Content hat. Wer beispielsweise „how to write a sentence“ sucht, erhält als Suchergebnis unter anderem brainpop.com. Ein solches Lernspiel kann also durchaus die Suchintention des Users erfüllen. Gerade weil es sich dabei um ein interaktives Spiel handelt, ist die Verweildauer auf der Website überdurchschnittlich lang und die Bounce Rate gering. Anders als holistische Websites, ranken z.B. BrainPOP für nur sehr wenige Keywords.
Was ist nun das Fazit zu diesem Update? Grundsätzlich sind bei vielen Themen qualitativ hochwertige und holistische Inhalte die Gewinner. Für das Ranking ist jedoch nicht nur die blosse Menge des Contents entscheidend, sondern vor allem ob die Inhalte für die Erfüllung der Nutzerintention relevant sind.